Die Poster Galerie Wien fokussiert sich auf digitale Kunstwerke und Designs, die durch Mittel der Maschine erzeugt wurden. Insbesondere handelt es sich dabei um Arbeiten, welche sich an der Idee des „photographischen Apparates“ orientieren. Dabei kann es sich um Produkte von Robotern, künstlicher Intelligenz und allgemein generativen Arbeitsprozessen handeln. Zentrale Rolle dabei spielt die kreative und künstlerische Auseinandersetzung mit den Potentialen, Limitationen und Möglichkeiten maschinen-basierter, künstlerischer Produktion. In minutiös kuratierter und in liebevoller Handarbeit verarbeitete Kunstdrucke werden im Webshop der PGW exklusiv zum Kauf angeboten.

Die Künstler sind Götter. Sie wollen den Menschen aufbauen, und dazu beginnen sie nicht mit den Knochen, sondern dem Hut.

Decroux

„Der Künstler hat die Aufgabe, eine Weltanschauung durch seine eigene Weltgestaltung zu ersetzen. In der modernen Gesellschaft, die durch Massenproduktion und Kopie regiert wird, ist die Situation der Kunst eine andere. Es ist eine Illusion, zu glauben, dass die Meisterwerke der Vergangenheit ewige Meisterwerke seien und stets Neues durch einen immer erneuerten Kontakt gäben. Es ist falsch, das Verhältnis zwischen moderner Gesellschaft und Kunstwerk in diesem Sinne zu sehen. Man hat das oft so ausgedrückt, dass die Kunst nicht stirbt, nur die Meisterwerke unter den unzählbaren Augen der Massenkonsumenten sterben.“ (Moles Abraham, 1970)

Kollaboration und Copyright

Es ist ein besonderes Anliegen der Poster Galerie Wien den Kunstdiskurs um die Felder der Maschinenästhetik, -ethik und den Begriff der „machine-vision“ zu erweitern. Insbesondere stellt sich der Poster Galerie Wien dabei die Frage nach einer zeitgenössischen Form des Copyrights und Modi der kulturellen und künstlerischen Kooperation. Inspiriert durch Projekte wie Github und Google Co-Lab, in denen tagtäglich das kollektive Genie Vieler unter Beweis gestellt wird, widmet sich die Poster Galerie Wien daher auch der Förderung digitaler Projekte, welche weitestgehend durch kollektive Anstrengungen erst möglich wurden.

Exklusiv in der Poster Galerie Wien: In der Serie "Myths of Democracy" setzt sich der Wiener Künstler Hidéo SNES ktitisch mit dem Demokratiebegriff von Maßnahmengegner*innen auseinander und lässt durch eine künstliche Intelligenz dystopische Visionen jener
In der Serie „Myths of Democracy“ setzt sich der Wiener Künstler Hidéo SNES ktitisch mit dem Demokratiebegriff von Maßnahmengegner*innen auseinander und lässt durch eine künstliche Intelligenz dystopische Visionen jener Personen erstellen.

Die Kunst im Zeitalter der Maschine

„Wenn sich die Kunst und die Maschine, beide als lebendig gedacht, eines Tages auf der Straße oder im Walde treffen, da grüßen sie sich nur gerade eben wie zwei Leute, deren ganzer Lebenszweck verschieden ist und deren Bekanntschaft aller inneren Wärme entbehrt. Aber dieser unvollkommene Gruß würde kein volles Abbild ihrer gegenseitigen Beziehungen sein. Die Zukunft unserer Industrie hängt zu einem guten Teil von der Kunst ab, die unseren Produkten Wert gibt, und die tiefsten Bewegungen des Kunstempfindens in der Gegenwart sind in ihrer Eigenart bestimmt oder mitbestimmt von der Maschine. […]

Immer trat die Kunst in Zeiten hervor, wo der Wohlstand im Wachsen war. Man denke an Italiener und Niederländer! Auch bei uns wächst die Menge der Kunstgegenstände und Kunstdarbietungen mit dem finanziellen Aufschwung. Es muß eben Geld da sein! Solange die Völker nur fragen müssen: was werden wir essen, womit werden wir uns kleiden? können sie in Kunst wenig tun.

„Der Zeit ihr Kunst, der Kunst ihre Maschine.“

Kunst sitzt gern am Feuer der Herren, die etwas haben. So saß sie um die Fürsten herum, auf den Sesseln, die den Bischof umgaben, bei den großen und kleinen Aristokraten der alten Tage, bis hin zu dem unervergeßlichen Fürstenhofe von Weimar. Gewiß, es gab auch unter den alten Künstlern freie Männer, die wie Kaufleute von ihrer Arbeit lebten, aber der Grundcharakter der alten Künstler war doch eine Art lockeren Beamtentums, bei dem man das Wort locker ebenso unterstreichen muß wie das Wort Beamter.

Erst die „neue Aristokratie“, die mit der Maschine aufwächst und aus ihr ihre Mittel herausholt, änderte grund-sätzlich etwas an der Lage der Künstler, denn sie behandelt die Kunst nach derselben unpersönlichen Methode, nach der sie sich ihr ganzes Dasein einzurichten gewußt hat. Man zahlt nicht mehr den Mann, sondern die einzelne Leistung. Man kauft Bilder, bezahlt Theaterplätze, läßt sich Ent-würfe machen, bestellt sich Bücher, aber man bindet sich nicht. Darum wird der Künstler, der nicht selbst Renten besitzt, auf Markt und Verkauf seines Schaffens angewiesen.“ (Die Kunst im Zeitalter der Maschine, 2007)

Poster Galerie Wien

Das Motto der Poster Galerie Wien „Der Zeit ihre Kunst, der Kunst ihre Maschine“ ist nicht von ungefähr an den Wahlspruch der Wiener Sezession angelegt. Denn die PGW setzt sich auch kritisch mit der Gate-Keeper Rolle von Galerien und Institutionen auseinander, die in krassem Kontrast zu zeitgemäßen und künstlerischen Formen der Produktion erscheinen. Dieses durchaus als politisch zu verstehende Statement wird von der Poster Galerie Wien durch das Prinzip der Fairness im Umgang mit Kunst- Kultur- und Designschaffenden verwirklicht. Auch findet es sich als Leitmotiv in den Projekten und Unternehmungen der PGW wieder. Weiterlesen…

Kontakt: office [at] postergaleriewien [dot] at